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Austausch zu Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz in der Lehre

Bericht vom E-Learning-Netzwerktreffen am 11.1.2024

Flipchart mit der Aufschrift E-learning Netzwerktreffen, 11.1.2024, KI in der Lehre Zoom

Ein erfolgreicher Start ins Jahr: Lehren und Lernen mit KI sowie die Gestaltung von Selbstlernangebote waren die Themen beim gut besuchten E-Learning-Netzwerktreffen der HHU am 11. Januar 2024. Die Veranstaltung wurde vom E-Learning-Team der HHU organisiert und von Prof. Dr. Christoph Börner, Prorektor für Studienqualität und Lehre, eröffnet.

Über seine Erfahrungen mit KI in der Lehre aus mehreren Projekten berichtete in einem Gastvortrag Prof. Dr. Tobias Raupach, Leiter des Instituts für Medizindidaktik des Universitätsklinikums Bonn. Im Projekt „KI–LAURA“, das auf dem KI Campus zu finden ist, fördert er gemeinsam mit seinen Projekt-Partner*innen Grundlagenkompetenzen in den Bereichen KI und Machine Learning bei Medizinstudierenden. Die Lernenden erfahren, wie sie Bilddaten aus Radiologie, Neuroradiologie und Augenheilkunde mit Hilfe von KI auswerten können – und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.

In einem weiteren Projekt beschäftigt sich Raupach zusammen mit Matthias Laupichler mit den Potenzialen von KI bei der Erstellung von Prüfungsfragen im Multiple-Choice-Format. In einer Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Studierende keinen Unterschied zwischen von Menschen und KI erstellten Fragen erkennen. Generative KI kann nicht nur Lehrende unterstützen, sondern auch als Selbstlernmedium für Studierende im Sinne des Test-Enhanced-Learning eingesetzt werden. In ihrem neuesten Projekt setzen Raupach und Leon Nissen vom Bonner Institut für Digitale Medizin generative KI ein, um automatisiertes Feedback zu Self-Assessment-Fragen im fallorientierten Key-Feature-Format zu geben. Einen ersten Prototyp in Form einer App stellte Tobias Raupach beim Netzwerktreffen vor.

In seinem Fazit ging Raupach auf weitere Erfahrungen ein, die er bisher mit generativer KI gemacht hat: Während sich KI-Modelle wie ChatGPT für die Lernüberprüfung schon jetzt gewinnbringend einsetzen ließen, seien Versuche, ganze Unterrichtseinheiten durch KI planen zu lassen, (zumindest in der Medizin) nicht von großem Erfolg gekrönt gewesen.

In der anschließenden Diskussion thematisierten die Teilnehmenden des Netzwerktreffens Möglichkeiten und Herausforderungen durch die Nutzung von KI für das Lehren, Lernen und Prüfen. Besonders hervorgehoben wurde die Sensibilisierung aller Beteiligten für die Verantwortung bei der Nutzung von generativer KI. Als ein didaktisches Erfordernis wurde die Prüfung von Kompetenzen anstatt von Faktenwissen gesehen. Dies ist bisher insbesondere bei großen Studierendengruppen mit hohem Aufwand verbunden. Auch hier könnte KI in Zukunft unterstützen.

Ein weiteres Thema beim Netzwerktreffen war die Gestaltung von Selbstlernangeboten. Hierzu berichtete Dr. Saskia Kaiser von den Erfahrungen aus dem Projekt „Digitales GWP Curriculum“, das die Graduiertenakademie iGrad der HHU aktuell gemeinsam mit zwei anderen Hochschulen durchführt. In dem Projekt entstehen digitale Lehr-/Lernmaterialien zur guten wissenschaftlichen Praxis in den Naturwissenschaften. Wie Kaiser berichtete ist eine der Herausforderungen des Projekts, Studierende in den asynchronen Lerneinheiten zu motivieren und aktivieren. Das Team nutzt dafür Avatare und bettet die Lerninhalte in ein für die Studierenden lebensnahes Setting ein. Input-Teile wechseln sich mit Anwendungs-Aufgaben ab, und es gibt regelmäßige Medienwechsel. Dies sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit möglichst nicht nachlässt. Um die Materialien für alle nutzbar und mit vielen Systemen kompatibel zu machen, erstellt das Projekt-Team die Materialien mit dem H5P-Inhaltstyp „Interactive Presentation“. Die Materialien werden nach Abschluss des Projekts als Open Educational Resources veröffentlicht.

Kategorie/n: E-Learning, E-Meldungen, E-eLearning-Startseite
Publikum beim E-Learning-Netzwerktreffen in der OASE von hinten Zoom

Das Publikum in der OASE

Prof. Raupach vor dem Publikum in der OASE Zoom

Prof. Dr. Tobias Raupach berichtete von seinen Projekten zu KI in der medizinischen Lehre

Dr. Saskia Kaiser, im Hintergrund ihre Präsentation zur Gestaltung von Selbstlerneinheiten Zoom

Dr. Saskia Kaiser gab Erfahrungen aus dem OERContent-Projekt "Digitales GWP Curriculum" weiter

Eine Gruppe von Personen sitzt um einen Tisch, dahinter ein Flipchart mit einem Brainstorming zu KI in der Lehre Zoom

Natalie Böddicker und Peter Bernardi vom SeLL moderierten eine Diskussionsrunde zu KI in der Lehre

Verantwortlichkeit: